Das Vorsichtsprinzip in Form des Realisationsprinzips ist als “zwingendes Prinzip” auch für die Steuerbilanz zu beachten. Der Ansatz einer bestrittenen Forderung mit ihren Anschaffungskosten (Nennwert) oder einem darunterliegenden Teilwert kommt daher grundsätzlich nicht in Betracht.

Die Verrechnung von Verwaltungsleistungen auf der Basis des tatsächlich entstandenen Personalaufwands zuzüglich eines Gewinnaufschlags entspricht grundsätzlich dem Drittvergleich.

Ein wirksames Stillhalteabkommen zwischen Schuldnerin und Gläubigerin einer Forderung, auf die Geltendmachung der Forderung für einen gewissen definierten Zeitraum zu verzichten, ist nicht als genereller Forderungsverzicht auszulegen, der eine ertragswirksame Auflösung der Verbindlichkeit in der Steuerbilanz der Schuldnerin bedingt. Dies gilt gleichermaßen, wenn das Stillhalteabkommen für die Dauer eines laufenden Insolvenzverfahrens der Schuldnerin vereinbart wird und nach dessen Abschluss sehr wahrscheinlich nicht damit zu rechnen ist, …

Die Bildung einer Rückstellung für eine künftige Rückzahlungsverpflichtung von gerichtlich angegriffenen Erstattungszinsen setzt die hinreichend wahrscheinliche Möglichkeit voraus, dass die Zinsfestsetzungen künftig – zuungunsten des Steuerpflichtigen – geändert werden können.

Der Schenkungsteuertatbestand des § 7 Abs. 8 ErbStG erfordert ein subjektives Merkmal im Sinne eines Bewusstseins hinsichtlich der Unentgeltlichkeit der Leistung.

Zu den Anschaffungskosten nach § 6e Abs. 2 S. 2 EStG gehören bei Modifikation des Investitionskonzepts eines Publikumsfonds auch Aufwendungen des Fonds, die anlässlich des ursprünglichen Investitionskonzepts entstanden sind.

Die erweiterte Kürzung nach § 9 Nr. 1 S. 2 GewStG setzt voraus, dass die begünstigte Tätigkeit der Verwaltung und Nutzung eigenen Grundbesitzes nur gewährt wird, wenn die der “ausschließliche” Betätigungszweck ist.

Die Kosten für die Nutzung eines häuslichen Arbeitszimmers an arbeitsfreien Tagen sind nicht als Werbungskosten abzugsfähig, wenn ein betriebliches Büro objektiv zur Verfügung steht. Auf die Gründe für die Nichtnutzung des betrieblichen Büros kommt es nicht an.

Die Einkommensteuer ist verschiedenen insolvenzrechtlichen Forderungskategorien zuzuordnen, nämlich Insolvenzforderungen, Masseverbindlichkeiten als Forderungen gegen die Insolvenzmasse sowie Forderungen gegen das insolvenzfreie Vermögen.

Der Senat schließt sich der Rechtsprechung des I. Senats des BFH an, der von einem Anscheinsbeweis für die Privatnutzung eines dem Gesellschafter-Geschäftsführer von der Gesellschaft zur Nutzung überlassenen betrieblichen Fahrzeugs ausgeht. Der gegenteiligen Rechtsprechung des VI. Senats des BFH ist nicht zu folgen.