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BB 2024, 1321
 

Im Blickpunkt

Abbildung 15

“Der Einsatz von künstlicher Intelligenz im Risikomanagement deutscher Unternehmen gewinnt weiter an Bedeutung, doch es bleibt noch viel Potenzial ungenutzt”, heißt es in einer PM des Risikoberaters und Versicherungsmaklers WTW vom 24.5.2024. Dies habe eine Blitzumfrage ergeben, die WTW auf seinem “Risk Summit” im Mai in Frankfurt durchgeführt habe. 47 % der Befragten nutzten KI aktuell nicht im Risikomanagement, beabsichtigten dies aber in naher Zukunft. 41 % nutzten sie unregelmäßig bzw. experimentierten mit den Einsatzmöglichkeiten. 12 % verzichteten hingegen vollständig auf KI. Eine umfangreiche Nutzung habe keiner der Teilnehmer angegeben. Zum WTW Risk Summit seien rund 100 Risiko- und Versicherungsmanager aus deutschen Unternehmen unterschiedlicher Branchen gekommen. “KI ist in der Risikomanagement-Praxis noch nicht angekommen. Das ist allerdings erwartbar, denn die KI steht noch am Anfang”, habe Lukas Nazaruk, Head of Corporate Risk & Broking Deutschland und Österreich bei WTW gesagt. “Da sich die Technologie aber rasend schnell entwickelt, müssen Unternehmen sich jetzt damit auseinandersetzen. Andernfalls droht die Gefahr, dass sie sehr schnell abgehängt werden.” Laut Blitzumfrage hätten bereits 23 % ihre Risikoszenarien mittels KI modelliert und deren Auswirkungen quantifiziert. “Wer KI in diesem Umfang noch nicht einsetzt, sollte zumindest eine datengetriebene Risikobewertung durchführen. Sie ist elementar für eine adäquate Absicherungslösung”, so Nazaruk. “Wer über ein detailliertes Bild zur Risikolage verfügt, kann fundierte Entscheidungen zum Risikotransfer treffen, sich kosteneffizienter absichern und ist für den zukünftigen Einsatz von KI gut aufgestellt.” Weitere Umfrageergebnisse hätten gezeigt, dass lediglich 3 % KI-gestützte Empfehlungen zum Risikotransfer bzw. zur Gestaltung ihres Versicherungsportfolios generierten und 10 % KI-Anwendungen zur Analyse von Risikodaten nutzten. Eine technologiegestützte Zusammenarbeit von Unternehmen, Maklern und Versicherern werde immer wichtiger. Dies unterstreiche auch die WTW-Studie “Broker of the Future”, deren Ergebnisse im Sommer veröffentlicht würden. Erste Analysen daraus zeigten: Nutze heute bereits die Hälfte aller Befragten Angebote für Informations- und Datensammlung sowie den Transfer, würden es in den nächsten zehn Jahren voraussichtlich mehr als drei Viertel (77 %) sein.

Gabriele Bourgon, Ressortleiterin Bilanzrecht und Betriebswirtschaft

 
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