R&W Abo Buch Datenbank Veranstaltungen Betriebs-Berater
Logo ruw-online
Logo ruw-online
Suchmodus: genau  
 
 
BB 2022, 2025
 

Im Blickpunkt

Abbildung 10

“Nach verhaltenem Wachstum des Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsmarkts in Deutschland im Geschäftsjahr 2021 soll im aktuellen Jahr die Branche dynamisch zulegen”, heißt es in einer PM des Marktforschungsunternehmens Lünendonk & Hossenfelder vom 31.8.2022. Die Teilnehmer der neuen Lünendonk-Studie “Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung in Deutschland” erwarteten einen Anstieg um 4,3 % auf über 17 Mrd. Euro. Jedoch stehe diese Prognose unter Vorbehalt, da das Ausmaß der Auswirkungen exogener Faktoren wie dem Ukraine-Krieg, der konjunkturellen Entwicklung infolge des Anstiegs von Energie- und Produktionskosten sowie der Inflation zum Zeitpunkt der Untersuchung noch nicht vollumfänglich absehbar war. Nachdem im Jahr der Eurokrise 2013 der deutsche Prüfungsmarkt letztmals stagniert habe, stelle sich die Frage, wie die Branche durch das coronabeeinflusste Geschäftsjahr 2020 gekommen ist. Im Jahr 2019 sei der WP- und StB-Markt in Deutschland um 5,9 % auf 16,2 Mrd. Euro angewachsen, während das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 2,7 % gestiegen sei. Im Geschäftsjahr 2020 sei die deutsche Volkswirtschaft um 3,5 % zurückgegangen. Auch der WP- und StB-Markt habe an Dynamik verloren, habe aber noch um 3,1 % auf 16,7 Mrd. Euro zugelegt. Während das BIP 2021 um 2,5 % angestiegen sei, sei das Marktvolumen der WP/StB lediglich um 1,2 % auf 16,9 Mrd. Euro (Vorjahr 2020: 16,7 Mrd. Euro) gewachsen. Damit habe die Entwicklung deutlich unterhalb der in der Vorjahresstudie prognostizierten Marktentwicklung von 3,8 % für 2021 gelegen. Grund für die Abkühlung seien v. a. die durchschnittlichen Umsatzrückgänge der Big-Four-Gesellschaften, die qua Größe einen hohen Impact auf die Volumina haben. Im aktuellen Geschäftsjahr 2022 solle das BIP erneut um 2,5 % steigen und im Jahr 2023 um 3,7 % zulegen (laut ifo Institut, Juli 2022). Die Inflationsrate dürfte in diesem Jahr mit prognostizierten 6,8 % den höchsten Wert seit dem Jahr 1974 erreichen. Auch im kommenden Jahr dürften die Verbraucherpreise mit 3,3 % überdurchschnittlich stark steigen. Die WP- und StB-Gesellschaften hätten sich unbeeindruckt gezeigt und erwarteten einen Anstieg um 4,3 % auf 17,6 Mrd. Euro. Das wäre der höchste Wert seit Erscheinen dieser Studie (Erstausgabe 2006). Die Studie ist zum Preis von 2200 Euro (zzgl. MwSt.) unter www.luenendonk.de verfügbar.

Gabriele Bourgon, Ressortleiterin Bilanzrecht und Betriebswirtschaft

 
stats