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BB 2021, 2217
 

Im Blickpunkt

Abbildung 10

“Die Delta-Variante hat nach der Rücknahme der Lockdown-Maßnahmen inzwischen eine vierte Corona-Welle in Deutschland losgetreten, gleichzeitig erweisen sich die Engpässe bei Rohstoffen und Vorleistungsgütern in der Industrie als hartnäckiger als ursprünglich angenommen”, heißt es in einer PM der KfW vom 6.9.2021. Beides befeuere neue Sorgen um die künftige wirtschaftliche Entwicklung, wie das aktuelle KfW-ifo-Mittelstandsbarometer zeige. Das mittelständische Geschäftsklima sinke im August zum zweiten Mal in Folge, diesmal um 2,3 Zähler auf 6,9 Saldenpunkte. Treiber des Rückgangs seien erneut nur die Geschäftserwartungen der kleinen und mittleren Unternehmen, die wie bereits im Vormonat deutlich sinken (-6,4 auf 0,8 Saldenpunkte). Die Geschäftslageurteile kletterten dagegen ungebrochen weiter nach oben und erreichten mit einem Plus von 1,9 Zählern den bisherigen Jahreshöchststand von 13,1 Saldenpunkten. Die Großunternehmen seien aktuell ebenfalls schlechter gestimmt. Allerdings korrigierten sie nicht nur ihre Erwartungen drastisch nach unten (-7,2 Zähler auf -1,1 Saldenpunkte), sondern in geringem Umfang auch die Geschäftslageurteile (-1,2 Zähler auf 16,0 Saldenpunkte). Unterm Strich verschlechtere sich ihr Geschäftsklima um 4,4 Zähler auf 7,2 Saldenpunkte. Blicke man in die Wirtschaftsbereiche und Unternehmensgrößenklassen, so steche im August allein der Bau positiv hervor. Sowohl in den kleinen und mittleren als auch in den großen Bauunternehmen (+1,3 Zähler auf 13,5 Saldenpunkte bzw. +4,7 Zähler auf 9,5 Saldenpunkte) steige die Stimmung an – ein Beleg für die weiterhin fundamental guten Geschäfte in dieser Branche. In nahezu allen anderen Segmenten gebe das Geschäftsklima mehr oder weniger deutlich nach. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW, meint: “Die Materialengpässe in der Industrie werden sich in den kommenden Monaten wohl nur graduell lösen und dämpfen bis dahin trotz guter Nachfrage die Produktion. Die privaten Haushalte haben nach den Lockdowns zwar ungewöhnlich viel Geld in der Tasche, gerade um lange entbehrte Dienstleistungen etwa des Gastgewerbes wieder verstärkt nachzufragen. Mit der Delta-Variante und der anrollenden vierten Corona-Welle nehmen die pandemiebezogenen Sorgen aber bereits wieder zu. Wir haben unsere BIP-Prognose für 2021 deshalb leicht auf 3,0 % nach unten revidiert.” Das aktuelle KfW-ifo-Mittelstandsbarometer ist abrufbar unter www.kfw.de/mittelstandsbarometer.

Gabriele Bourgon, Ressortleiterin Bilanzrecht und Betriebswirtschaft

 
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