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BB 2025, 1641
 

Im Blickpunkt

Abbildung 7

Trotz anhaltender Rezession wächst gemäß einer PM des Marktforschungsunternehmens Lünendonk & Hossenfelder vom 30.6.2025 der deutsche Markt für Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung (WP) erneut: Nach einem Plus von 8,8 % im Vorjahr steige das Marktvolumen 2024 um 7,6 % auf 21,3 Mrd. Euro. Während das Business mit Managementberatung im abgelaufenen Geschäftsjahr unter Druck geraten sei, habe sich das Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgeschäft inklusive der Corporate-Finance-Aktivitäten hoher Nachfrage erfreut. Die 25 nach Umsatz führenden WP-Gesellschaften hätten im Jahr 2024 im Durchschnitt um 10,7 % zugelegt (2023: 14,1 %; 2022: 10,9 %; 2021: 4,8 %). Die Big Four – PricewaterhouseCoopers (PwC), KPMG, Ernst & Young (EY) und Deloitte – seien hingegen nur um durchschnittlich 5,4 % (2023: 17,0 %) gewachsen. Dabei seien die Zahlen unterschiedlich ausgefallen: Während Deloitte und KPMG mit 10,6 respektive 8,6 % zugelegt hätten, sei das Umsatzwachstum bei PwC und EY mit jeweils 1,1 % gering ausgefallen. Dies seien erste Ergebnisse der Lünendonk-Studie 2025 “Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung in Deutschland”, die im August 2025 veröffentlicht werde. Das Top-25-Ranking stehe unter www.luenendonk.de zum Download bereit. KPMG habe sich im Geschäftsjahr 2024 den zweiten Rang in der Lünendonk-Liste zurückerobert. EY sei im Jahr 2016 an der Berliner WP-Gesellschaft vorbeigezogen, liege nun aber – nach einem geringen Wachstum von 1,1 % – nur noch 11,6 Mio. Euro vor dem Viertplatzierten Deloitte. Die Big Four deckten mit einem kumulierten Umsatz von 10,8 Mrd. Euro 50,7 % des deutschen Prüfungsmarkts ab. Diesen bedienten sie gemeinsam mit 3 016 weiteren WP-Gesellschaften (Stand: 1.1.2025, Quelle: Wirtschaftsprüferkammer). Nicht nur die Konjunktur beeinflusse das Advisory-Geschäft der Branche. Lünendonk-Geschäftsführer und Studienautor Jörg Hossenfelder: “Die Hoffnungen, ab dem Jahr 2025 im großen Stil Nachhaltigkeitsberichte zu prüfen, sind zurückgestutzt worden. Denn durch die EU-Omnibus-Initiative sind nunmehr vier von fünf der CSRD-pflichtigen Mandanten von der ESG-Regulatorik ausgenommen – zumindest für zwei Jahre.” Die Umsatzprognose der Top 25 für die Jahre 2025 und 2026 sinke von 10,2 auf jeweils 5,9 %.

Gabriele Bourgon, Ressortleiterin Bilanzrecht und Betriebswirtschaft

 
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