Blick auf USA und UK: Mehr Cyberangriffe in der Finanzbranche
Eine signifikante Zunahme von Cyberangriffen bei Banken und Versicherungsunternehmen seit Beginn der Covid-19-Pandemie verzeichnet der COVID Crime Index 2021 Report, eine Studie von BAE Systems Applied Intelligence.
Wenn die Cybersicherheit versagt: Viele Banken und Versicherer haben seit Beginn der Pandemie mit mehr Cyberkriminalität zu kämpfen.
Im COVID Crime Index 2021 Report wird aufgezeigt, wie sich Betrugsfälle sowie Cyber-Risiken und Bedrohungen bei britischen und US-amerikanischen Finanzdienstleistern und bei den Verbrauchern während der letzten 12 Monate entwickelt haben. Danach haben drei Viertel (74 Prozent) der befragten Banken und Versicherer seit Beginn der Pandemie einen Anstieg der Cyberkriminalität festgestellt. Gleichzeitig wurden jedoch Budgets der IT-Sicherheits-, Cyberkriminalitäts-, Betrugs- oder Risikoabteilungen um etwa ein Viertel (26 Prozent) gekürzt.
Etwa zwei Fünftel (42 Prozent) der Banken und Versicherungen gaben an, dass die Arbeit aus dem Homeoffice zu geringerer Sicherheit geführt habe. Knapp die Hälfte (44 Prozent) zeigte sich darüber beunruhigt, dass dadurch potenzielle Lücken in ihrem Netzwerk oder ihrer Infrastruktur weniger sichtbar wurden und ein gutes Drittel (37 Prozent) der Finanzdienstleister glaubt, dass ihre Kunden nun einem größeren Risiko durch Cyberkriminalität oder Betrug ausgesetzt sind.
Die finanziellen Auswirkungen der Online-Kriminalität seit Beginn der Pandemie sind laut der Studie ebenfalls erheblich. Dem COVID Crime Index 2021 Report zufolge kam es bei 56 Prozent der amerikanischen und britischen Banken und Versicherungen in den letzten 12 Monaten zu einer Zunahme der Verluste, wobei der Verlust im Durchschnitt bei 720.000 US-Dollar (596.000 Euro) lag.
Der COVID Crime Index 2021 Report basiert auf zwei Umfragen, die bei 902 Unternehmen der Finanzdienstleistungsbranche, vorwiegend Banken und Versicherungen, sowie bei 2.003 Verbrauchern im Alter von über 18 Jahren durchgeführt wurden. Die Feldforschung fand vom 3. bis 10. März 2021 statt und wurde sowohl in den USA als auch in Großbritannien vom Marktforschungsinstitut Atomik Research durchgeführt.
Der Bericht steht zum Download in englischer Sprache zur Verfügung.
Im Rahmen der Studie wurden auch Verbraucher zu den Auswirkungen der Zunahme der Angriffe auf sie persönlich befragt. Demnach war ein Fünftel der Verbraucher im vergangenen Jahr mindestens einmal Ziel von Angriffen. Mehr als die Hälfte (53 Prozent) der Befragten glaubt, dass es die Aufgabe der Banken ist, sie zu schützen und dass Banken oder Kreditkartenanbieter den Verbrauchern mehr Hinweise geben könnten, wie sie sich online verhalten sollten, um sich besser vor Cyberkriminalität zu schützen.
chk