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CNL 2021, 12
 

Falschgelddelikte sind in Deutschland rückläufig

Das vom Bundeskriminalamt herausgegebene Bundeslagebild Falschgeldkriminalität 2020 zeigt die Lage und Entwicklung im Bereich der Falschgeldkriminalität mit Euro-Banknoten in Deutschland.

Abbildung 17

Alles echt? 2020 wurden 140.400 Euro-Falschnoten in Deutschland registriert.

Im Jahr 2020 wurden demnach insgesamt 45.883 Falschgelddelikte polizeilich registriert. Darunter werden auch sogenannte „Anhaltefälle“ erfasst, also jeder einzelne Sachverhalt, bei dem Falschgeld fest- bzw. sichergestellt, also „angehalten“ wird (auch ohne weiteren Ermittlungsansatz).

In einer Fünf-Jahres-Betrachtung ist die Gesamtzahl der Falschgelddelikte in Deutschland stark rückläufig: 2016 wurden noch 75.511 Falschgeldfälle registriert.Allein von 2019 auf 2020 sank die Zahl der Fälle um 19,2 Prozent. Allerdings wurden – anders als in den Vorjahren – im Jahr 2020 keine Münzdelikte mehr in der Statistik erfasst.

In die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) flossen 6.688 Falschgeldfälle im Jahr 2020 ein, von denen 4.763 aufgeklärt werden konnten. Damit ist die Anzahl der aufgeklärten Fälle im Vergleich zum Vorjahr um 47,6 % angestiegen. Die meisten aufgeklärten Fälle betrafen das Inverkehrbringen von Falschgeld.

Eine deutliche Zunahme wurde bei der Anzahl der Euro-Falschnoten festgestellt mit einem Plus um 71,7 Prozent auf 140.400 Stück mit einem Gesamtnennwert von 9,9 Mio. Euro.

Auch im Jahr 2020 stammte der Großteil der hierzulande angehaltenen bzw. sichergestellten Falsifikate nicht aus Deutschland. Stattdessen wurden sie entweder nach Bestellung im Internet/Darknet per Postversand oder durch bestehende Vertriebsstrukturen über Kuriere und Zwischenhändler nach Deutschland geliefert. Die bedeutendsten Fälscherwerkstätten werden durch organisierte kriminelle Tätergruppierungen in Italien sowie den Niederlanden betrieben.

Der Vertrieb von Materialien zur Falschgeldherstellung (z.B. Hologrammaufkleber) sowie die Verbreitung der veränderten Banknotenabbildungen (VBNA) erfolgen nahezu ausschließlich durch Anbieter aus China, die das Falschgeld bzw. die Materialien über das Internet offerieren.

Bei den im Jahr 2020 in Deutschland festgestellten VBNA handelte es sich vorrangig um Fälschungen minderer Qualität ohne Sicherheitsmerkmale (z.B. ohne Wasserzeichen, Hologrammstreifen, Smaragdzahl, etc.) und mit Beschriftungen wie bspw. „Movie Money“, „Prop Copy“. Diese Reproduktionen echter Banknoten mit zusätzlichen textlichen oder bildlichen Veränderungen werden von der Falschgeld-Analysestelle der Deutschen Bundesbank als zur Täuschung im Zahlungsverkehr angesehen und sind demnach Falschgeld im Sinne der §§ 146, 147 StGB.

chk

Abbildung 18

 
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