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BB 2025, 808
 

Im Blickpunkt

Abbildung 11

Am 21.3.2025 hat die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) ihren unter www.dihk.de abrufbaren Außenwirtschaftsreport 2025 vorgestellt. Grundlage für den Report, so eine PM der DIHK desselben Tags, ist eine Umfrage unter den 79 Industrie- und Handelskammern (IHK). Der Report zeige, dass der CO2-Grenzausgleichsmechanismus (CBAM) der EU sowie das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz 2024 Top-Themen unter den IHK-Beratungsdienstleistungen in der Außenwirtschaft waren. Doch auch der anhaltende russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und die weiterhin bestehenden Sanktionen durch die Europäische Union hätten einen hohen Informationsbedarf erzeugt. – Gemäß einer PM der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Deloitte vom 25.3.2025 birgt der europäische Binnenmarkt erhebliche, bislang ungenutzte Chancen: Die Exporte der deutschen Industrie in die wichtigsten europäischen Märkte könnten ein deutlich höheres, in manchen Ländern doppelt so starkes Wachstum verzeichnen, würden bestehende Handelshemmnisse wegfallen. Profitieren würden davon insbesondere der Maschinenbau und die Elektroindustrie, in geringerem Umfang auch die Automobil- und Chemiebranche, wie die unter www.deloitte.com abrufbare Publikation “Handelsschranken im europäischen Binnenmarkt” zeige. Innerhalb der EU geltende Anforderungen, Normen und Berichtspflichten kämen nach Berechnungen des Internationalen Währungsfonds (IMF) einem Binnenzoll von 44 % auf Industriegüter gleich. Würden diese Handelshemmnisse vollständig abgebaut, könnten die Exporte der deutschen Industrie in den größten europäischen Absatzmarkt Frankreich bis 2035 um durchschnittlich 3,9 % pro Jahr wachsen. Ohne europäische Deregulierung seien es nach Deloitte-Berechnungen in einer zunehmend protektionistischen Welt 2,7 %. In den zweit- und drittgrößten EU-Märkten Niederlande und Italien könnte das Absatzwachstum bei 5,2 und 4 % liegen – gegenüber 2,9 und 1,8 % ohne Bürokratieabbau. Träten alle Zölle und Gegenzölle, die seit Beginn des Jahres angekündigt wurden (Stand 15.3.), in Kraft, dürften die Exporte der deutschen Industrie in den größten Absatzmarkt USA bis 2035 um –3,2 % pro Jahr schrumpfen. Das wäre ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu den +3 % jährlich, mit denen die Exporte in die USA in den fünf Jahren vor der Corona-Pandemie gewachsen sind.

Gabriele Bourgon, Ressortleiterin Bilanzrecht und Betriebswirtschaft

 
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