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BB 2025, 243
 

Im Blickpunkt

Abbildung 22

Die Parteien zur Rente vor der kommenden Bundestagswahl: Eine dies betreffende aktuelle Analyse im ifo Schnelldienst mit Bezug auf die Programme von SPD, CDU/CSU und Bündnis 90/Die GRÜNEN führt aus, dass sich leider nicht ersehen lässt, wie die Renten finanziert werden sollen (PM des ifo Instituts vom 17.1.2025). “Alle größeren Parteien sind offensichtlich darum bemüht, mögliche Belastungen für die Rentnerinnen und Rentner zu vermeiden und stattdessen die Last auf die aktuellen und kommenden Beitragszahler zu verlegen”, so Joachim Ragnitz, stellvertretender Leiter der ifo Niederlassung Dresden. Das Wahlprogramm der SPD sehe ein dauerhaftes Rentenniveau von 48 % vor, ohne die Lebensarbeitszeit verlängern zu wollen. Bündnis 90/DIE GRÜNEN sprechen sich gemäß der Analyse ebenfalls für ein stabiles Rentenniveau sowie gegen ein höheres Renteneintrittsalter über 67 Jahre aus. Zudem sollen Beamte und Selbständige künftig in die Rente einzahlen, sowie eine kapitalgedeckte Vorsorge in Form eines “Bürger*innenfonds” eingeführt werden. CDU/CSU halten gemäß der Mitteilung in ihrer Programmatik an der “Rente mit 63” sowie am Renteneintrittsalter mit 67 Jahren ab 2031 fest. Das Rentenniveau sowie der Beitragssatz sollen “durch Wirtschaftswachstum” stabil gehalten werden. Die FDP hält sich nach den Analysten mit konkreten Vorschlägen und Versprechungen zur Rente zurück, weshalb dies nicht in die vorliegende Analyse mit einbezogen wurde. Als langfristig wirksamer Weg, die gesetzliche Rentenversicherung zu stabilisieren, schlagen die Autoren der Analyse vor, das Renteneintrittsalter an die Lebenserwartung anzupassen. So ließe sich das Verhältnis von Beitragszahlern zu Rentenempfängern angesichts der demografischen Schieflage annähernd stabil halten. Zudem empfehlen die Autoren, die Renten künftig lediglich an die Inflationsentwicklung anzugleichen, statt an die Zuwachsrate der Nettolöhne. Im Jahr 2023 lagen die Gesamtkosten der Alterssicherung gemäß der Untersuchung bei 429 Mrd. Euro und damit bei rund 10 % des Bruttoinlandsprodukts. Bis zum Jahr 2038 würden die Ausgaben zur gesetzlichen Rentenversicherung gegenüber dem aktuellen Wert um mehr als 75 % steigen, während die beitragspflichtigen Einkommen lediglich um 50 % zunähmen.

Prof. Dr. Christian Pelke, Ressortleiter Arbeitsrecht

 
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