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BB 2021, 1897
 

Im Blickpunkt

Abbildung 14

Die europäische Bankenaufsicht (EBA) und die Europäische Zentralbank (EZB) haben am 30.7.2021 die Ergebnisse ihres regelmäßigen Bankenstresstests veröffentlicht. Der zuletzt 2018 absolvierte Stresstest war 2020 wegen der Pandemie auf 2021 verschoben worden. Seit Ende Januar hätten sich die Banken der Simulation eines Basis- und eines extrem pessimistischen Drei-Jahres-Szenarios gestellt, heißt es in der diesbezüglichen PM des Bankenverbands vom 30.7.2021. Die Ergebnisse der Simulation würden zur Berechnung der aufsichtlichen Eigenmittelempfehlung herangezogen. Die deutschen Institute hätten in den Simulationen ihre robuste Ausgangssituation erneut bewiesen. Zwar gehe das Kernkapital insgesamt deutlich stärker zurück als beim vorherigen EBA-Stresstest im Jahr 2018. Dies relativiere sich jedoch vor dem Hintergrund, dass die EBA trotz der extremen Herausforderungen der Pandemie, denen sich die Banken seit über einem Jahr an der Seite ihrer Kunden stellten, ein betont adverses Szenario zugrunde gelegt habe: U. a. sollten die Aktienmärkte einen Rückgang von 50 % und die gewerblichen Immobilienmärkte von 30 % erleben. Ein Rückgang der Immobilienpreise dürfte jedoch zum Teil bereits in den Jahresabschlüssen 2020 verarbeitet sein und damit potenziell doppelt erfasst werden. Darüber hinaus unterstelle der Stresstest den Banken eine konstante Bilanz, was bedeute, dass die Banken bei Eintritt des Szenarios keinerlei Gegenmaßnahmen ergreifen würden. – “Wir haben im Krisenszenario der EU-weiten Stresstests gesehen, dass einige Banken ihre zusätzlichen Kapitalpuffer zum Teil nutzen mussten”, kommentierte BaFin-Exekutivdirektor Raimund Röseler die Ergebnisse. Das zeige, dass es richtig sei, über das harte Kernkapital hinaus für Krisenfälle solche Kapitalpuffer zu fordern (PM BaFin vom 30.7.2021). – Im Vergleich zur europäischen Konkurrenz hätten die deutschen Banken jedoch schwach abgeschnitten, bei der Deutschen Bank sei die harte Kernkapitalquote bei voller Umsetzung der Basel-III-Kapitalregeln von 13,6 auf 7,4 % gesunken, womit das Institut Schlusslicht in Deutschland sei und im strengsten Szenario am fünftschlechtesten im gesamten Stresstest abschneide, schreibt HB online am 30.7./1.8.2021. Vorletzter sei die Commerzbank (Rückgang von 13,2 auf 8,2 %). Auch die Landesbanken LBBW (8,4 %), Helaba (8,6 %) und Bayern hätten unterhalb des europäischen Durchschnittswerts von 10,2 % gelegen.

Gabriele Bourgon, Ressortleiterin Bilanzrecht und Betriebswirtschaft

 
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