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BB 2024, 1641
 

Im Blickpunkt

Abbildung 10

Die weitreichenden Umbrüche in den globalen Lieferketten zwingen Supply-Chain-Verantwortliche dazu, ihre Ökosysteme grundlegend zu transformieren – zu diesem Ergebnis kommt laut PM der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC vom 3.7.2024 ihre aktuelle Studie “Reinventing Supply Chains 2030”. Für die Untersuchung seien weltweit mehr als 1000 Führungskräfte aus dem Bereich Supply Chain zu den wichtigsten Trends und Entwicklungen der Branche befragt worden. Demnach sorgten insbesondere geopolitische Krisen, der Klimawandel und technologischer Fortschritt für konstante Disruptionen, die globale Lieferketten dauerhaft aus dem Gleichgewicht bringen. Die befragten Führungskräfte spürten angesichts dieser Veränderungen den Druck, ihr gesamtes Lieferkettenkonzept umzudenken, um es anpassungsfähiger, nachhaltiger und intelligenter zu gestalten – also “denkende” Systeme zu schaffen, die lernen und sich weiterentwickeln. Ihre Pläne beinhalteten, die Transparenz zu erhöhen, KI und Robotik zu integrieren und alle Stakeholder miteinander zu vernetzen, um Probleme schneller zu erkennen und beheben. Dies, so die Befragung, gelinge derzeit allerdings nur einer Minderheit von “Supply Chain Champions”. Die erfolgreichsten Transformationen zeichneten sich durch Ende-zu-Ende-Ansätze aus, seien aber sehr komplex und erforderten laut den Supply Chain Champions anspruchsvolle Fähigkeiten und Technologien sowie neue Arbeitsweisen. Daneben seien auch eine klare Vision und Roadmap, Ressourcenkapazitäten und das Engagement der Mitarbeitenden gefordert. Die Umfrage habe ergeben, dass gerade einmal 8 % der Unternehmen von sich sagen, dass sie ihre Lieferketten bereits vollständig transformiert haben, um bahnbrechenden Trends gerecht zu werden. Befragt nach ihrer Befähigung, technologische Disruptionen bewältigen zu können, hätten 45 % der Unternehmen angegeben, Initiativen zu planen – tatsächlich in Angriff genommen hätten das Thema sogar schon 50 %. In Deutschland planten zwar erst 37 % der befragten Unternehmen entsprechende Initiativen, dafür hätten bereits 61 % bereits konkrete Maßnahmen angestoßen. Eine gelungene Transformation wirke sich unmittelbar auf die Wettbewerbsfähigkeit aus. So erwarteten die Supply Chain Champions Kostensenkungen in der Lieferkette von 19 % sowie Umsatzsteigerungen von 16 %. Nutzten Unternehmen die Effekte des Umbruchs richtig, könnten sie ihre Resilienz und ihren Vorsprung zur Konkurrenz ausbauen.

Gabriele Bourgon, Ressortleiterin Bilanzrecht und Betriebswirtschaft

 
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