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CNL 2020, 4
 

Finanzdienstleister weltweit stecken Milliarden in die Bekämpfung von Finanzkriminalität

Nach einer Studie von LexisNexis® Risk Solutions verzeichnen Finanzdienstleister im asiatisch-pazifischen Raum (APAC), Europa, dem Nahen Osten und Afrika (EMEA), Lateinamerika (LATAM, einschließlich Mexiko) insgesamt 180,9 Mrd. US-Dollar an Ausgaben für die Compliance zur Bekämpfung von Finanzkriminalität.

Abbildung 7

Kostenfaktor Compliance: Die Bekämpfung von Finanzkriminalität saugt bei Finanzdienstleistern viel Geld ab.

Im Rahmen der Untersuchung wurden 898 Entscheider befragt, die die Compliance zur Bekämpfung von Finanzkriminalität und allgemein die Compliance-Prozesse in ihren Unternehmen verantworten. Themen der Umfrage waren u.a. Prozesse wie die Überwachung von Sanktionen, Know-Your-Customer (KYC), die Bekämpfung von Geldwäsche (AML) sowie die Überwachung von Transaktionen.

Die jährlichen Durchschnittskosten im Kampf gegen die Finanzkriminalität sind in den USA und bei mittelgroßen und großen Finanzinstituten (mehr als 10 Mrd. US-Dollar Bilanzsumme) im Vereinigten Königreich, Deutschland, Frankreich, Italien und den Niederlanden am höchsten.

Arbeitskosten sind insgesamt der größte Faktor für hohe Compliance-Kosten mit 57 Prozent. Technologie schlägt mit 40 Prozent zu Buche. In der EMEA-Region liegt der Anteil der Arbeitskosten bei 62 Prozent, was der Spitzenwert der Umfrage ist.

Finanzdienstleister in Europa benötigen zudem mehr Zeit als in anderen Regionen, um die Due-Diligence-Überprüfung von Geschäftskunden abzuschließen. Auch hierdurch steigen die Compliance-Kosten für die Bekämpfung von Finanzkriminalität. So ist beispielsweise die durchschnittliche Zeit, die für das Onboarding eines mittelgroßen Unternehmens benötigt wird, von 21 Stunden im Jahr 2017 auf 36 Stunden im Jahr 2019 gestiegen.

Die befragten Finanzinstitute berichten, dass Zahlungsanbieter außerhalb des Bankenbereichs zusätzliche Herausforderungen und Risiken für die Compliance der Finanzunternehmen schaffen, vor allem in Lateinamerika und in Kanada. In allen Ländern sind die negativen Auswirkungen breit gefächert und schließen eine höhere Anzahl an Alerts, höhere Risiken im Korrespondenzbankgeschäft, eine größere Belastung der Compliance-Teams und höhere Technologie- und Arbeitskosten mit ein.

Die Herausforderungen und Probleme bei der Compliance zur Bekämpfung der Finanzkriminalität wirken sich zudem negativ auf die Produktivität von Finanzdienstleistern aus, vor allem in EMEA und LATAM. Darüber hinaus werden die Compliance-Teams so stark beansprucht, dass die Verantwortlichen befürchten, qualifizierte Fachkräfte nicht halten zu können. 67 Prozent der Compliance-Entscheider sorgen sich um die Job-Zufriedenheit ihrer Mitarbeiter.

chk

 
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