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CNL 2023, 12
 

Neuer FIU-Chef soll es richten

Die deutsche Zentralstelle für Finanztransaktionsuntersuchungen (FIU) hatte in den vergangenen Monaten vor allem mit Negativschlagzeilen zu kämpfen. Die Behörde sei ihrer Aufgabe nicht gewachsen, lautete ein Vorwurf. Nun soll es ein neuer Chef richten: Daniel Thelesklaf, Experte für Geldwäschebekämpfung, wird neuer Leiter der FIU. Er soll sein Amt am 1. Juli 2023 antreten.

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Daniel Thelesklaf wird neuer Leiter der FIU.

Thelesklaf verfüge über jahrzehntelange Erfahrung im Bereich der Bekämpfung von Finanzkriminalität, heißt es in einer Mitteilung des Bundesfinanzministeriums. Der gebürtige Schweizer ist Jurist und aktuell bei den Vereinten Nationen als Projektleiter der Initiative „Finanzen gegen Sklaverei und Menschenhandel“ beschäftigt.

Vor seinem Einsatz bei den Vereinten Nationen war Thelesklaf unter anderem Leiter der FIU in der Schweiz und Liechtenstein und hat dort Reformen angestoßen. Er war auch in den Rechtsabteilungen namhafter Banken tätig.

Bundesfinanzminister Christian Lindner kündigt Thelesklaf als „einen ausgewiesenen Fachmann für Geldwäschebekämpfung“ an, mit dem er „die schon begonnenen Reformen der FIU weiter vorantreiben und die Geldwäsche in Deutschland mit aller Konsequenz bekämpfen“ will.

Thelesklaf tritt in Deutschland ein schweres Erbe an. Sein Vorgänger als FIU-Chef, Christof Schulte, hatte zwar „aus persönlichen Gründen“ um Entbindung von seiner Funktion gebeten, so die offizielle Rücktrittsbegründung. Doch als Schulte sein Amt mit Wirkung zum 15. Dezember 2022 niederlegte, war die Kritik an ihm und seiner Behörde im Vorfeld massiv. Schulte hinterließ Ende des vergangenen Jahres mehr als 100.000 unbearbeitete Geldwäscheverdachtsmeldungen. Sein Rücktritt sei darum „längst überfällig“ gewesen, ließen Brancheninsider in Medienberichten verlauten.

chk

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