Neuer Wein in alten Schläuchen Wirtschaftsspionage durch NSA und CIA
Hans Gliss,
Herausgeber
DATENSCHUTZ-BERATER
Große Aufregung geistert durch die Gazetten: Die Amerikaner betreiben in Europa Wirtschaftsspionage! Nicht zu glauben …
Oder doch? Schon im Januar 2007 berichtete die New York Times, die SWIFT-Datensätze auf dem in den USA befindlichen Host würden nicht nur wegen terrorverdächtiger Finanztransaktionen analysiert, sondern auch zur Wirtschaftsspionage. Europäische Know-how-Träger seien interessant, soweit deren internationale Finanztransaktionen für US-Unternehmen aufschlussreich wären. Die CIA würde Erkenntnisse einschlägigen US-Unternehmen zugänglich machen. Eine Handelsblatt-Redakteurin interviewte telefonisch verschiedene CEO von US-Unternehmen und veröffentlichte die Erkenntnisse der Recherche im März 2007. Klare Ansage: Die CIA gibt Informationen an US-Unternehmen weiter, die über die SWIFT-Transaktionen auf einem US-Server abgefischt wurden. Die Erkenntnisse zu europäischen Unternehmen seien hilfreich und man sähe darin nichts Verwerfliches; schließlich würden sich europäische Unternehmen durch Bestechung Wettbewerbsvorteile verschaffen.
Der DATENSCHUTZ-BERATER hat immer wieder dafür plädiert, IT-Sicherheit nicht allein auf personenbezogene Daten zu fokussieren. § 9 BDSG ist nützlich, aber für einen einheitlichen Ansatz reicht er nicht. Eine Struktur ist nötig, die alle Daten und alle DV-Prozesse einschließt, um Datensicherheit im Eigeninteresse zu verwirklichen. Dann ist Datenschutz nicht mehr ein gesetzlich verordnetes Kostenübel, sondern eine auf Erhalt und Compliance ausgerichtete Aktivität.
Die europäischen Banken haben damals nicht als Jux einen dreistelligen Millionenbetrag in die Hand genommen, um ein europäisches SWIFT mit Sitz in der Schweiz einzurichten.
Ihr
Hans Gliss